TOOLS OVER FOOLS – WAS KOSTET DER EIGENANBAU VON CANNABIS
Der Eigenanbau von Cannabis bekommt seit einiger Zeit die geballte Aufmerksamkeit in Deutschland, was wohl der Gesetzesänderung aka. Teillegalisierung vom 1. April 2024 zu verdanken ist. Und genauso groß wie das Interesse an der Pflanze, ist das Aufkommen an Fragen dazu. Wie baue ich Cannabis an? Wo baue ich Cannabis an? Wo kaufe ich Weed? Wo kaufe ich Cannabissamen? Und in Scooters Worten verpackt: “How much is the fish?”. So let’s talk numbers.
Eines ist selbsterklärend: Der Anbau erfordert eine gewisse finanzielle Investition, insbesondere wenn es um das erforderliche Equipment geht. Um erfolgreich Cannabis in Innenräumen anzubauen, ist meist eine Growbox erforderlich, die leistungsstarke Lampen, ein Kühlaggregat und eine Entlüftungsanlage umfasst.
Die Kosten für das Equipment variieren dabei natürlich. Vom Mercedes unter den Growboxen über erschwingliche Beleuchtungssets gibt es mittlerweile eine unendlich erscheinende Breite an Angeboten. Aber grob geschätzt werden für Töpfe, Samen, Erde, Düngemittel, Reflektor, Lampe, Filter, Ventilator, Anbau Zelt, pH-Messgerät, Thermo- und Hygrometer, Zeituhr und Vorschaltgerät etwa 450 bis 600 Euro fällig. Für größere Anbauflächen und extrem gute Qualität, die wiederum auch laufende Kosten wie Strom reduzieren, fallen schnell 800 Euro und mehr an.
WIEVIEL STROM BENÖTIGE ICH FÜR DEN CANNABIS ANBAU?
Der Stromverbrauch beim Hanfanbau kann je nach den verwendeten Anbautechniken, der Größe der Anlage und den Beleuchtungssystemen variieren. Während der Vegetations- und Blütephasen benötigt die Cannabis-Pflanze im Indoor-Anbau eine kontinuierliche und leistungsstarke Beleuchtung, was den größten Teil des Stromverbrauchs ausmacht.
Traditionelle Anbausysteme mit Hochdruck-Natriumdampflampen (HID-Lampen) verbrauchen tendenziell mehr Strom als moderne LED-Lampen, welche effizienter sind und weniger Wärme erzeugen. Die Kühlung der Anlage durch Lüftungs- und Klimaanlagensysteme kann ebenfalls zum Stromverbrauch beitragen. Der Stromverbrauch wird während der Blütephase höher sein, da die Pflanzen mehr Licht benötigen, um Blüten zu produzieren. Um den Stromverbrauch beim Hanfanbau zu optimieren und Kosten zu senken, entscheiden sich einige Anbauer für energieeffiziente Beleuchtungssysteme wie LED-Lampen, verwenden Timer für die Lichtzyklen und optimieren die Belüftungssysteme, um den Energieverbrauch zu reduzieren.
Ausgehend davon, dass die Cannabispflanzen in einer 4-wöchigen vegetativen Phase mit einem 18/6-Lichtzyklus und in der Blütephase 7-9 Wochen mit einem 12/12 Lichtzyklus beleuchtet werden, können sich die laufende Kosten für das Betreiben von Licht, Luft und Ventilation bei geschätzten 400 Euro bewegen.
LOHNT SICH DER EIGENANBAU VON MARIJUANA?
Bleibt also die Frage, ob sich damit der Eigenanbau überhaupt lohnt? Fragt man Cannabisliebhaber, so lohnt sich der Anbau definitiv und das nicht nur, weil der eigene Grow-Garten die volle Kontrolle über den gesamten Anbauzyklus, einschließlich der Auswahl der Hanf Sorten, des Anbaumediums und der Nährstoffe gewährt. Und zum Senken der Kosten bleibt ja schließlich auch der Outdoor-Anbau, bei dem das natürliche Sonnenlicht für die LED‘s einspringt und kein Growzelt benötigt wird. Am Ende bleibt das unbezahlbare Gefühl, welches viele Gärtner und Gärtnerinnen sonst nur aus dem Obst- und Gemüseanbau kennen: Selbst angebautes schmeckt doch immer am besten.